Fleisch? Stein? Gold? WTF. Was für ein Cover? Was für eine Band? Was für ein Sound?

Eine neues Album der Komplizen der Spielregeln aus Köln - bereits das vierte Studio-Album. Aufgenommen und produziert wurde in den letzten zwei Jahren mit dem österreichischen Produzenten Hannes Jaeckl (Sans Secours, Ampersand, Werefox, etc.) zwischen Graz und Köln, wo die profanen Neurosen blühen.

Was sich stilistisch bei der vorangegangenen Doppel-EP „Amerika, hol mich hier raus!“ (2016) bereits andeutete, wurde intensiv fortgeführt und für die Ewigkeit in Form eines neuen Albums realisiert. Die anfänglichen Indie-Noise-Rock-Pfade der Alben “Es wird nur noch geatmet” (2009) und “Lieder vom Rio d´Oro” (2011), die der Band immer wieder Vergleiche mit frühen Blumfeld, Goldenen Zitronen und Sonic Youth einbrachten, wurden nun endgültig verlassen. 

Der Sound hat eine Metamorphose vollzogen. Es wurde mit viel Liebe zum Detail umgestellt, gesampled, experimentiert, gelüftet und Platz geschaffen für die Stimme, die sich besser als je zuvor in den Songs ausbreiten kann. Da ist nun eine neue Energie, Beat, Pop, Harmonie und Midi Jitter - Das selbst betitelte Album der Komplizen der Spielregeln klingt so liebevoll saniert und die Essenz wird auf einem goldenen Sockel herausgestellt. You´ve come a long way, baby!

Musikalisch geht es um elektronisches Leben, schräge Sounds, Melodien für Millionen und die Aufhebung starrer Muster. Textlich geht es wortgewaltig zu. Große Bilder, kleine Welten. Nonlineare Erzählungen eröffnen Räume, in denen man Orientierung sucht und sich unerwartet wiederfindet. Die Hooklines sind gleichermaßen treffsicher wie unzuverlässig. Sie führen uns an der Nase herum und bleiben im Gedächtnis hängen. Bei aller vermeintlicher Vertracktheit geht es dennoch im Kern um Pop-Musik. Noch nie war die Band diesem Anspruch so nahe wie mit ihrem derzeitigen Sound.